Ein Tropfen aus Maisblättern DIY

 

Herzlichst willkommen, ihr Lieben und Wunderbaren.

Anfangen, ja, aber wo? Dort wo das Leben einen Beistrich gesetzt hat und keinen Punkt? Dort, wo eine Abzweigung genommen wurde, wo es auch andere Wege gab? Dort, wo ein sinniger oder auch launiger Weichenwärter den Hebel umgelegt hat? Oder dort, in der kleinen Küche meiner Omi, wo sie aus Stoffresten und abgetragener Kleidung Fleckerlteppiche (Flickenteppiche) gefertigt hat, wo aus alten Strickpullovern, neue Strickpullover wurden, notfalls für meinen Teddybär. Meine Großmutter hatte zwei Kriege erlebt und das Talent, aus allem noch etwas zu machen. Mag sein, dass hier der Anfang liegt. Vor zwei Tagen habe ich jedenfalls intensiver als sonst an sie gedacht. 

Es gab gegrillte Maiskolben. Frisch vom Feld und noch in ihrer natürlichen Verpackung - sprich: Die sogenannten Lieschblätter, das sind jene Blätter, die die Kolben umhüllen, waren noch dran. Frisch, zart, saftig - und da war er dann, dieser Satz von meiner Omi, der mich über viele Jahre meiner Kindheit begleitet hat: Alles ist für etwas zu gebrauchen. Stimmt! So kam es, dass während die Maiskolben im Backofen garten, die Idee zu einem Tropfen aus Maisblättern entstand.

Tropfen aus Maisblättern - Anleitung

Was ihr dazu braucht: Lieschblätter, die Blätter, die die Kolben umhüllen also, eine Styroporkugel, Draht, Heißklebepistole, Schere und für den Kranz alles, was ihr wollt und nicht zu schwer ist.

Ich habe getrockneten Frauenmantel, Gerstenähren, Samenstände der wilden Möhre und die Reste von den Blättern genommen.

Zuerst werden die Blätter von den Kolben entfernt. Das geht am einfachsten, wenn ihr sie unten anschneidet und dann Blatt für Blatt abschält. Dann bohrt ihr einen Tunnel, der von unten nach oben führt, durch die Kugel. Geht ganz einfach mit einem Holzspieß. Durch diesen Tunnel führt ihr einen Draht für die Aufhängung.

Danach nehmt ihr die größeren Blätter und klebt (Heißklebepistole) sie etwa in der Mitte der Kugel fest. Immer im Kreis, die Breitseite oben, die Spitzen laufen nach unten zu. Bitte darauf achten, dass alle Blätter unten gleich lang sind. Was oberhalb der Klebestelle übersteht, schneidet ihr mit der Schere ab.

Ist die untere Reihe geklebt, kommt die obere Reihe dran. Hier sind die Blätter etwas kürzer, aber am oberen Ende wieder gleich lang. Wenn ihr überlappend arbeitet, entsteht eine schöne Spitze.

Und nun der Kranz:

Dafür nehmt ihr einen etwas dickeren Blumendraht und fasst ihn doppelt zusammen. Der Kreis sollte lose um die dickste Stelle der Kugel sitzen können. Also bitte vorher abmessen oder probieren.

Und dann müsst ihr nur noch ein kleines Kränzlein winden und auf den Maistropfen setzen ... fertig! Ich habe vor zwei Jahren einen Kranz aus Maisblättern gemacht, dafür allerdings getrocknete Lieschblätter verwendet. Es ist ein Material, das sich sehr gut verarbeiten lässt und so wundervoll duftet. Außerdem hält es sensationell lange. Den Kranz habe ich immer noch. 

Nun, ihr Lieben und Wunderbaren, wünsche ich euch aber einen zauberhaften August. Möge er viel Freude und angenehme Stunden in eure Herzen tragen, euch unter die Arme greifen, wo's notwendig ist und euch auch da und dort unverschämt genussvoll verwöhnen.

Alles nur erdenklich Gute und Liebe.

Fühlt euch gedrückt und geherzt

Tante Mali

P.S. Selbstverständlich freue ich mich, wenn ihr meine Maisblätter-Dekoration mit auf eure Pinwand nehmt und selbstverständlich gibt es auch Tante Mali auf Pinterest.