Sommergarten und Frühjahrsplanung

 

Pflegeleicht, sollte er sein, so ein Sommergarten und freundlich zu Tier und Mensch. Ich denke, ihr Lieben und Wunderbaren, da sind wir uns einig und wenn er den Betrachtern gefällt, ist dies das Sahnehäubchen oben drauf. Schattenplätze, an denen man die heißen Tage verbummeln kann, ruhiges Plätschern vom Gartenteich, Blüten, über die das Auge streift, Kräuter, die die Nase kitzeln und last but not least Gemüse und Obst. So sieht er aus, mein Garten im August, in dem die Tage gemütlich dahinschlendern, weil die Gärtnerin - wie immer um diese Zeit, nachlässig geworden ist.

Selbstläufer, habe ich sie genannt, die Pflanzen, die nicht immer nach einer Gärnter*innen-Hand rufen. Dahlien gehören zweifelsfrei dazu. Meine Liebe zu Dahlien kam spät, aber man sagt doch, dass die späten Lieben oft die beständigsten sind. Im Frühjahr eingegraben, im späten Herbst wieder ausgegraben, blühen sie vom Juli bis zum ersten leichten Morgenfrost. Gießen, Verblühtes abschneiden, eventuell stützen und aus. Weniger Aufwand für so dauerhafte Blühstauden gibt es wohl nicht.

Ehrenpreis an sich ist schon schön und unaufwändig. Einmal, meist im zeitigen Frühjahr abgeschnitten (ich lasse die Samenstände gerne für die Vögel stehen), treibt er auch ohne Düngergabe seit Jahren brav und regelmäßig aus. Mein Kandelaber-Ehrenpreis mit seinen verzweigten Blütenständen will hoch hinaus, daher habe ich ihn zwischen die Gräser gepflanzt. Da kann er sich anlehnen. Ach ja bevor ich es vergesse, die Hummeln lieeeeeben ihn. Und das, was sich da am rechten Bild zwischen Dahlie und Kugelföhre drängt, trägt jetzt viele hellblaue Blüten und ist eine Staudenclematis. Im Frühjahr schneide ich sie zurück, zu Sommeranfang hat sie das halbe Beet erobert und lässt unerwünschten Pflanzen keine Chance.

Seit zwei Jahren versuche ich Samen der wilden Möhre zu kaufen. Vermutlich habe ich nicht genau genug recherchiert. In den diversen mehr oder weniger Fachgeschäften hier war keiner zu finden. In diesem Jahr steht plötzlich ein Prachtexemplar am unteren Ende des Gartenteiches. Da sage noch einmal einer, ein Garten ist nicht für Überraschungen gut. Zuerst Blüten für die Schmetterlinge und mich und dann Dekomaterial. Übrigens: Es gibt ja so viele Doldenblütler. Die wilde Möhre erkennt ihr am einfachsten an der Blüte. Sie hat einen dunklen Punkt in der Mitte, der aussieht, als würde ein kleine Fliege darauf sitzen.

Jahr für Jahr sähen die Vögel ihre Sonnenblumen selber aus. Manche lasse ich stehen. Eine bewacht die Kürbisse im Gemüsebeet. (... und ich muss darum kämpfen, dass kein Kürbis an ihr hochrankt.)

Schattenplätze? Ja, gibt es genug. Der beliebteste von allen ist allerdings noch immer der unter dem großen Apfelbaum.

Ein Blick vom Dach. Lasst mich ein wenig ausholen, wenn ich darf. Auf das Dach vom Wintergarten komme ich nur, wenn dringendst die Oberfenster zu putzen sind. So ist es diese Woche geschehen und ich dachte mir, das ist eine gute Gelegenheit, euch einen Teil des Gartens einmal im Überblick zu zeigen. An die große südseitige Terrasse schließt ein geböschtes Beet an. Hier gibt es vier Gartenteiche mit Umlaufpumpe, einen großen Ahorn, Seggen, Gräser, Frauenmantel, Wacholder und den kleinen Maulbeerbaum ... und hier findet ihr auch eine Auswahl meiner Küchenkräuter im Topf und im Beet.

Ja, und wenn man dann so mit dem Eimer und den Lappen auf der Dachempore steht, da kann es schon passieren, dass die Gedanken dahin laufen und dorthin laufen und plötzlich sind sie im Frühling angelangt ... ich wollte doch, ja ich wollte die Fenster putzen, aber ich wollte auch meinen Frühlingsgarten blütenreicher machen. Bald ist es Zeit, die Zwiebeln von Tulpe und Co in die Erde zu bringen. Wo sie hinkommen sollten, sieht man von hier oben, welche es sein sollten, leider nicht. 

Angels Wish, was ein poetischer Name für eine Tulpe. Gefunden habe ich sie, mit vielen anderen Zwiebelblumen, bei Dutch Grown im Netz. Nun, es gibt ja so etwas wie ein Farbkonzept in meinem Garten (das von der Natur selbstverständlich immer wieder unterwandert wird). Weiß und ein dunkles Lila stehen bei Tulpen, Narzissen und Zierlauch hier hoch im Kurs. Da ist selbstverständlich mein Auge auch gleich bei der Dufttulpe Mondial hängen geblieben. Sie ist eine frühe Tulpe und erinnert in ihrer Blütenform an Pfingstrosen. Schon verliebt.

Und dann noch dieser bezaubernde Zierlauch. Graceful Beauty trägt nicht von ungefähr seinen Namen. Die lavendelfarbenen Staubblätter stehen den Sternblüten wie zauberhafte Sommersprossen im Gesicht.

Und dann gibt es da noch ... aber seht doch selbst. Ich jedenfalls danke hier Dutch Grown für die großartige Auswahl und die Fotos, die mir für diesen Post zur Verfügung gestellt wurden. Ein Wort noch zu den Preisen: Sehr, sehr, sehr erfreulich.

Nun, ihr Lieben und Wunderbaren, die Sonne ist hinter die Hügel gekrochen, die Fenster sind sauber und noch ein letzter Blick auf die Terrasse unter mir, wo eine einzelne Rosenblüte in der Dämmerung leuchtet und noch niemand die Kerzen angezündet hat.

Lasst euch drücken und Herzen und habt eine wundervolle Zeit

Tante Mali 

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