Laos - oder: Die Entdeckung der Gelassenheit

Sabaidee, sagen die Laoten, wenn sie jemanden willkommen heißen. Sabaidee und das doppelte E am Ende wird zu einem ganz langen I. Weich klingt die Begrüßung, wie der Anfang einer Melodie. Sabaidee ihr Lieben und Wunderbaren, herzlichst willkommen auf einer Reise zur Entschleunigung.
Laos liebster Seelenzustand, so wird behauptet, sei die allergrößte Gelassenheit und wer einmal durch dieses Land gereist ist, unterstreicht diesen Satz doppelt. Nichts ist irgendwo, irgendwann, irgendwie ein Problem. Das beginnt bei den Visaformalitäten bei der Einreise und endet bei der Sicherheitskontrolle bei der Ausreise. Vielleicht liegt es daran, dass sich der Mekong als großer ruhiger Strom durchs Land zieht, oder daran, dass sich die Kokospalmen sanft mit dem Wind bewegen, oder daran, dass der Buddhismus die Alltagskultur bestimmt. 

Wir sind vom Süden in den Norden gereist, per Bus, Tuk Tuk und Mini-Van. Wir haben mit einem kleinen Boot auf einem Fluss einen Berg durchquert. Wir sind mit einem Moped durch die Gegend getingelt, haben die Ebene und die Berge gesehen. In Wat Phu, den Tempelruinen der Khmer, sind wir im Duft einer uralten Frangipani-Allee versunken und haben dort, wo die Straße nach Angkor Wat beginnt (oder endet), die erste tierische Bekanntschaft gemacht. 


Wir haben uns über Märkte treiben lassen ... an Trockenfisch, Besen, Reis und Nudeln vorbei, haben Drachenfrüchten, Passionsfrüchten, Mangos, Litschis und gegrillte Kochbananen genascht, und - nach erstem Probieren - um die schärften Chilis der Welt einen Bogen gemacht.  


Als wir bei den Frauen auf dem Bolaven-Plateau angekommen waren, hatten wir bereits ein asiatisches Sprichwort gelernt: Das Universum kommt ins Gleichgewicht, wenn zwei Augenpaare sich treffen, zwei Hände sich streifen, zwei Herzen sich berühren. 

In Laos beginnt das neue Jahr mitten im April. Gefeiert wird mancherorts über eine Woche lang. In Tempeln, in Häusern und Gärten ...
... und auf den Straßen gibt es die große Wasserschlacht. Wer sich anschütten oder anspritzen lässt, hat Glück im neuen Jahr. Wir waren nur einmal nass ... und das drei ganze Tage lang :). Bei 40 Grad kein Problem. 
Reisen, das ist für mich auch immer damit verbunden, manchmal auch keine Ziele zu haben, eine andere Abzweigung zu nehmen, die Wege zu verlieren, sich treiben zu lassen ... die Wasserbüffelmutter mit ihrem Jungen treffen, unter blühenden Tamarindenbäumen stehen, an der Dorfstraße sitzen, die Zeit vorüberziehen sehen. 



Fragt mich jemand nach meinem persönlichen Highlight? Eindeutig der Besuch einer Elefantenauffangstation, von denen es glücklicherweise mehrere gibt. Arbeitselefanten dürfen dort wieder einfach nur ihr Elefantendasein leben und nur kleinste Besuchergruppen haben die Möglichkeit, die Tiere zu füttern, sie mit Schlamm einzureiben und anschließend mit ihnen schwimmen zu gehen. 

Im 19. Jahrhundert gab es in Laos noch eine Million Elefanten, jetzt sind es noch 700. Es gibt viele Ursachen, eine davon können wir Reisende vermeiden. Ein Elefant benötigt 250 kg Futter pro Tag. Wenn sie dafür eingesetzt werden, Touristen von A nach B und wieder zurück zu transportieren, bleibt ihnen zu wenig Zeit zum Fressen. Außerdem ist der Rücken eines Elefanten nicht für das Tragen von Lasten ausgerichtet. Um so schöner ist es, diesen wundervollen und sanften Tieren auf (fast) Augenhöhe begegnen zu dürfen. Ich spüre jetzt noch den liebevollen wie sanften Rüsselkuss auf meiner Wange und die ledrige Haut auf meinen Fingern. 
Lasst euch drücken, ihr Lieben und Wunderbaren. Ich darf euch hier weitergeben, was mir in den letzten Wochen so gut getan hat: Die Kraft, die in der Ruhe liegt.
Fühlt euch geherzt und gedrückt
Tante Mali 

Kommentare

  1. Wie wunderschön. Wir reisen für unser Leben gern. Wir waren 15 Tage in Island. Es war wunderschön, aber sehr kalt. LG und herzlichen Dank fürs Zeigen der Bilder.

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  2. Liebe Elisabeth,
    da habt ihr aber eine wunderbare und sehr interessante Reise unternommen! Ich danke Dir ganz herzlich für die herrlichen Bilder und Informationen, die viele Einblicke gewährten!
    Ich wünsche Dir ein schönes und gemütliches Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße und sei lieb umärmelt,Claudia ♥

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  3. Hello, Elizabeth!
    I see you have had very interesting trip to Laos. Shame to say I know nothing about this country and now I'm interested in. Your photos are amazing and I especially loved of a buffalo and of an elephant. It's true Laos is a country of peace and tranquility.
    Glad your dream came true.

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  4. Sabeidee ....welch wunderbare Aussichten liebe Tante Mali, den Sog des großen Flusses zu spüren, auf deinen Spuren mit (lust-)zuwandeln, herrliche sanfte Bilder die zum einhalten bezwingen, ich bin dir mit meinen Augen gefolgt und wünschte mir fast mit dabeigewesen zu sein, so eine Ausstrahlung haben deine Bilder auf mich.
    Welch eine Reise....!welch Eindrücke....
    da wo du warst war ich noch nie, aber jetzt schon mit dir....
    einmalig und wunderschön...die sanften Riesen du erzählst uns von ihnen...
    hoffentlich bleiben sie dem Land noch lange erhalten...
    herzlichst mein Danke dafür
    Angelface

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  5. So beautiful pictures! Love!
    Hug from Titti

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  6. Wow, was für eine Reise das war!
    Du hast wunderschöne Bilder gemacht!
    Ich war leider noch nie dort!
    und wahrscheinlich werde
    Ich auch nie dort hin komme,
    aber ich genieße einfach mit dir mit!

    Lieve groetjes van Thea♥

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  7. Laos..liebe Elisabeth ich beneide dich so sehr um diese Reise.
    In den 70ern wollten mein Mann und ich nach Laos reisen, damals war es aber durch die immer wieder kehrenden Unruhen und Bürgerkrieg ein unsicheres Land.
    Laos ist aus meinem Gedächtnis geraten durch deine Reise bricht die Sehnsucht wieder auf.
    Leider bin ich heute nicht mehr in der Lage so eine Reise zu machen.
    Deine Bilder und deine Zeilen werde ich nun ein paar mal lesen so sehr bewegt mich dein Bericht.
    Liebe Grüße, Edith

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  8. Das sind ja tolle Bilder und Eindrücke! Gar nicht so schlecht, das Leben ein wenig zu entschleunigen! Hektik haben wir hier genug!
    Viele Grüße von
    Margit

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  9. liebe Elisabeth,
    es war jetzt, als wäre ich ein bisschen mitgereist, so wundervolle Worte und Bilder!
    Es muss herrlich gewesen sein!
    Ein wunderschöner Post, vielen Dank !
    ganz liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag
    Gerti

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  10. Was für wunderschöne Impressionen und Erzählungen Du für uns mitgebracht hast liebe Elisabeth. Herrlich klingt das, nach Seele baumeln lassen und exotischen Geschmacks- und Geruchseindrücken. Ich beeneide Dich gerade eben ein Stückchen um diese Erlebnisse♥

    Herzlichst
    die Kerstin

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  11. Vielen Dank für diesen wunderbaren Post, tolle Fotos und sehr eindrücklicher Bericht.
    Schön, dass du diese Auszeit geniessen konntest und mit vielen neuen Erfahrungen nach Hause gekommen bist.
    Liebe Grüsse
    Doris

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  12. Liebe Malielisabeth, mit Elefanten schwimmen gehen, das stelle ich mir auch ganz ganz wunderbar vor! Schöne Erinnerungen hast du mitgenommen aus Laos. Wir waren nur etwa eine Stunde da, bei einer Fahrt von Thailand über den Mekong, aber auch da ist uns aufgefallen, dass die Laoten irgendwie ruhiger sind als die Thais. (Und viel ruhiger als die Chinesen, die es auf diesem Markt auch gab.) Die Sprache scheint dem Thailändischen jedenfalls ähnlich zu sein, schließe ich aus der Begrüßung.
    Alles Liebe, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2019/05/fruhlings-ausflug-und-fruhlings-capsule.html

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  13. Oh wie liebe ich deine Reiseberichte, liebe Elisabeth. Es ist, als wäre ich immer ein bisschen dabei. Du schaffst immer wieder die einfachen aber wesentliche Dinge eines Landes durch deine Bilder und deine Worte zu vermitteln. Aber - auch wenn die Landschaft herrlich, die Märkte appetitlich und die Gesichter der Menschen gütig und entspannt aussehen, beneide ich dich eigentlich nur um eine Sache wirklich: Um das Bad mit dem Elefanten.

    Danke für diesen wunderschönen Bericht und schön, dass du gesund und munter wieder zurück bist.

    Liebe Grüße
    Hilda

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  14. I have never looked an elephant in the eye. Your experience sounds like a sanctuary - we unfortunately have too many of Ride an elephant places.

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