Sommergäste, Baba Ganoush und die Deko auf dem Luster

 

Ein Sommer mit Gästen ist einfach wundervoll. Freunde aus der Ferne, Verwandte aus der Gegend, viele davon schon lange nicht mehr gesehen und doch werden Gespräche geführt, als wäre es gestern gewesen. Die Vertrautheit und der Gleichklang sitzen mit am Tisch. Was ein großes Glück, dass sich unsere Lebenswege einmal gekreuzt haben, ob durch Zufall oder auch nicht, schön, dass wir eine gute Strecke gemeinsam gegangen sind. Hier waren früher einmal die Johannisbeersträucher, sagt mein Cousin und markiert den Bereich mit einer schwungvollen Armbewegung. Oh, es gibt schon ein paar Himbeeren zum Naschen, sagt meine Freundin aus Berlin und ihre Augen leuchten, weil Himbeeren ein Teil ihrer Kindheitserinnerung sind.

Wenn liebe Menschen kommen, durchschreiten sie den Garten, als wäre er eine Landschaft, groß und weit. Sie sehen nicht die Flecken auf den Rosenblättern, sie stecken ihre Nase in die Blüten. Wahrnehmung hat auch etwas mit Zuneigung zu tun. Wenn liebe Menschen kommen, habe ich frisches Gemüse geerntet, Kräuter gezupft und - weil kein Platz auf dem kleinen Tisch ist, die Deko auf den Kronleuchter gehängt. 

Gemeinsam wird dürres Holz für die Tajine angeheizt ...

... der Tisch im ehemaligen Holzschuppen ist gedeckt, falls später doch noch ein Gewitter kommt.

Und weil er wenig Platz für eine ordentliche Deko bietet, wird diese kurzerhand hochgehängt.

Man nehme, sage ich dem Mann in meinem Haus und meinem Herzen, man nehme einen Kronleuchter und schneide aus dem Garten ein wenig von allem, was Ranken hat. Wilder Wein, Hopfen, Clematis.

Dann schlinge man alle Ranken um die Arme des Lusters. Hilfsmittel, wie Draht sind nicht nötig, da die Schlinger und Winder unter den Pflanzen sich selbst und andere halten. Aus einer Hortensienblüte und etwas Gras habe ich ein kleines Bouquet gemacht, es wurde einfach in die wilden Windungen hineingelegt. Fertig. Jetzt, da ich hier sitze und schreibe, ist alles schon ein wenig schlaff geworden, sieht aber in seinem Vergehen immer noch adrett aus.

Wenn liebe Gäste kommen und die Auberginen sind reif, dann gibt es gerne einmal Baba Ganoush. Den "beleidigten Vater", so die Übersetzung aus dem vorderen Orient, dessen Rezept ich euch nicht schuldig bleiben möchte. Schnell gemacht und mit frisch gebackenem Brot, oder selbstgemachten Grissini, oder einem Nan eine wundervolle Vorspeise, die sich super vorbereiten lässt.

Baba Ganoush Rezept

3 Auberginen, 4 Zehen Knoblauch, Salz, Pfeffer, gemörserte Koriandersamen, 3 EL Tahini-Paste (Sesampaste), frische Petersilie und/oder Thaikoriander und Sesamsamen zum Bestreuen.

Ihr halbiert die Auberginen und gebt sie bei ca. 200 Grad so lange in den Backofen, bis sie weich sind. Dann schabt ihr mit einem Löffel das Fruchtfleisch heraus und befördert sie mit allen weiteren Zutaten in ein Gefäß, in dem ihr gut mit dem Pürierstab arbeiten könnt. Pürieren und kalt stellen. Vor dem Servieren mit den frischen Kräutern und Sesam bestreuen. 

Und nun .... GAAAANZ etwas anderes. Habt ihr auch so viel Fallobst, wie ich? Die Apfelbäume werfen ihre Früchte wieder auf alles und jeden. Im Laufe der vergangenen Jahre ist einiges entstanden, was daraus zu machen ist. Im Post "Sommerliche Dekoideen" findet ihr ein paar Anregungen dafür, wie ihr sie drapieren könnt und im "Genuss im August"-Post ein Rezept für ein erfrischendes Green-Apple-Chutney. 

Euch allen, ihr Lieben und Wunderbaren, eine zauberhafte Zeit! Danke für euren lieben Besuch und den Umstand, dass auch ihr eure Nase in die Rosenblüten steckt. Ich hoffe so sehr, es geht euch allen gut.

Lasst euch drücken und herzen

Tante Mali