Kärntner Traditionsküche - Kletzennudeln Rezept

Österreichische Küche Kärntner Kletzennudeln
Herzlichst willkommen ihr Lieben und Wunderbaren zu einem durch und durch kärntnerischen Post. Sie sind selten geworden, kaum auf der Speisekarte eines Restaurants zu finden und dennoch gehören Kletzennudeln zu Kärnten, wie die Seen und Berge, wie die Menschen mit zwei Sprachen und die Chöre mit ihren Liedern voll Melancholie. 
Kletzen - das sind getrocknete Birnen - eine alte Sorte, mit fester Schale und süßem Fleisch. Damit ist das erste Vokabel gelernt. Für die Fülle werden sie gekocht, faschiert und mit Topfen (Quark), Zucker, Zimt und Nelkenpulver vermischt. 
Zutaten für die Kärntner Kletzennudeln
Für die Fülle
500 g Kletzen
500 g Bauerntopfen (Quark)
etwas Staubzucker
Zimtpulver
Nelkenpuler

Die Kletzen werden gekocht, das Kerngehäuse wird entfernt, danach werden sie faschiert und mit den übrigen Zutaten vermischt. Sollte die Masse etwas zu trocken sein, ein wenig von dem Kochwasser (Birnenwasser) dazugeben. Entstehen sollte eine Konsistenz, die sich mit den Händen leicht zu Kugeln formen lässt.

Zubereitung Nudelteig
Zutaten ür den Nudelteig
300 g Mehl
warmes Wasser
etwas Salz
1 Ei

Alle Zutaten zu einem glatten Teig kneten. Etwas rasten lassen und danach dünn ausrollen. Kreise stechen oder schneiden, füllen und verschließen.


Ein Dirndl das nit krendeln kann, kriegt kan Mann – so lautet ein Kärntner Sprichwort. Also ein Mädchen, das die hohe Kunst des Nudelverschließens nicht beherrscht hat, stand auf der Heiratskandidatinnenliste nicht ganz oben.
Dazu eine kleine Anmerkung: Kärnten ist traditionell jenes Bundesland in Österreich, das die höchste Zahl an „unehelichen Kindern" aufzuweisen hat. "Das war eine Kärntner Hochzeit", sagt man, wenn sechs bis sieben Monate nach der Eheschließung ein Kind geboren wird. Ein direkter Zusammenhang mit den Krendelkenntnissen ist empirisch nicht belegt.
Krendeln Nudeln
Das Krendeln: Man nimmt den Teig (am Rand) zwischen Daumen und Zeigefinger, drückt ihn flach, zieht ein wenig und schlägt eine kleine Falte um. Danach wieder zusammendrücken, ziehen, umschlagen, zusammendrücken, ziehen umschlagen. Eigentlich nicht wirklich schwer, aber dennoch eine zeitraubende Angelegenheit. Immer wenn ich in der Küche stehe und drücke, umschlage, drücke, umschlage, dann denke ich mir, dass die Frauen früher wirklich unglaublich fleißig waren. Klar lohnt sich der Aufwand, ein gekrendelter Rand ist wirklich schön. Wer keine Lust darauf hat, drückt den Teig einfach fest zusammen.
Die Kletzennudeln lässt man in gesalzenem Wasser leicht aufkochen. Hängt von der Größe ab, aber nach ca. 10 Minuten sind sie fertig. In heißer Butter schwenken und mit Zimt und Zucker servieren.
Kletzennudeln sind ein Winteressen, eine Fastenspeise, ein Stück ehrlicher, traditioneller Kärntner Genuss und sie sind, wenn ihr so wollt, eine Liebeserklärung direkt aus der Küche. 
Hier gibt es sie ein- bis zweimal im Jahr. Und weil es kein Zwischendurch- und Nebenbei-Gericht ist, gehört die gemeinsame Zubereitung mit zum Konzept. Da stehen und sitzen wir in der Küche und plaudern und lecken die Kletzenfülle von unseren Fingern ab.
Zugegeben: Zum Essen sind dann immer ein paar mehr Menschen da :)!
So, und jetzt lasst euch herzen und drücken und euch eine gute Zeit wünschen und alles Liebe und viel Spaß beim Nachmachen wünschen 
Tante Mali

P.S. Wenn euch die Kletzennudeln als vertrautes oder exotisches Gericht gefallen haben, nehmt sie doch bitte auf eure Pinwand mit.

Kletzennudeln krendeln

Kommentare

  1. lecker sehen die Kletzennudeln aus !!! könnte gleich ein paar vernaschen :)
    Liebe Grüße und Dankeschön für das Rezept
    Karina

    AntwortenLöschen
  2. Das sieht sehr lecker aus, liebe Elisabeth. Und ein Augenschmaus sind die Kletzennudeln auch noch. Dieser gefaltete Rand ist toll, auch wenn es viel Arbeit ist.
    Liebe Grüße
    Heike

    AntwortenLöschen
  3. Oh ja das ist genau meins, ich bewundere dich das du die Technik beherrscht,!
    Na ja bist ja auch a echtes Kärntner Madl.
    Lecker und sehr ansprechend sind diese gefüllten Taschen. Klar wird das gepinnt.
    Ich grüße dich ganz lieb! Edith

    AntwortenLöschen
  4. was für eine Leckerei dieses wieder ist! Ein tolles Rezept und wenn man Besuch überraschen will, wäre das das geeignet!
    Lieben Gruss Elke

    AntwortenLöschen
  5. Das scheitert wohldarsn, dass ich diesr Birne noch nie gesehen habe... Letzthin aber von einer altenSorte Kochbirne gelesen habe... Vielleicht bräuchte man diese
    Herzlichst grüsse ich dich aus der Schweiz
    yase

    AntwortenLöschen
  6. Ein wundervolles Rezept... danke fürs Zeigen. Das verlinke ich mir doch gleich einmal wieder.

    Süße Grüße von Heidrun

    AntwortenLöschen
  7. Boah, die sehen aber toll aus - da läuft nicht nur mir das Wasser im Mund zusammen, mein Frauchen hat die Krendelränder mit grossen Augen bestaunt, denn die kennt sie so gar nicht.
    Zudem haben wir wieder einen feinen Begriff gelernt "Kletzen" -.
    Danke für den spannenden und toll bebilderten Bericht
    Ayka und ihre Schreiberin

    AntwortenLöschen
  8. Das sieht aber wieder mal sehr lecker aus, liebe Elisabeth! Und ich bin mir sicher, da hast du ein paar Köstlichkeiten gezaubert, denn handgemacht mag zwar etwas mühseliger sein, aber um Längen besser schmecken als alles aus dem Supermarkt. Interessant ist, daß es ähnliche Gericht in allen Ländern gibt, ob herzhaft oder süß. Ich nenne nur die schwäbischen Maultaschen und die polnischen Piroggi. Du hast es jedenfalls geschafft, daß ich jetzt hier sitze und mir das Wasser im Munde zusammenläuft!
    Liebe Grüße vom HirschEngelchen
    Anka

    AntwortenLöschen
  9. Yummie - wie lecker! Und so perfekt gekrendelt, liebe Elisabeth. Ich liebe ja die Kärntner Kasnudeln (und demenstsprechend würden mir die Kletzennudeln bestimmt auch schmecken - doch die hab ich bisher noch nie zu kosten bekommen)
    Hab noch einen schönen Tag du Liebe!
    Hilda

    AntwortenLöschen
  10. We ate the Swiss version of this
    https://eefalsebay.blogspot.com/2017/04/Zurich-holiday-Conn-and-Lugano-August-2016.html
    I was very dubious about ravioli with pears ... but oh I remember it still - delicious!!

    AntwortenLöschen
  11. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

    AntwortenLöschen
  12. Liebe Elisabeth,
    die Kletzennudeln sehen so lecker aus und so wunderschön hast Du sie geformt, das macht mir richtig Appetit! Herzlichen Dank für das Rezept und die so schönen bilder dazu!
    Guten Morgen und herzlichen Dank liebe Petra!
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag!
    ♥️ Allerliebste Grüße,Claudia ♥️

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts