Maigrün*Zweig-Farnwedel*Sämereien

 

Herzlichst willkommen, ihr Lieben und Wunderbaren, zu einem "Shades of Green"-Post aus dem Garten. Immer wenn es im Mai regnet, höre ich die Stimmen von zwei meiner guten Geister im Ohr. Jene meiner Omi, einer für ihren Jahrgang (1909) erfrischend unbigotten Frau, die meinte, dass Mairegen Segen brächte und jene meines Vaters, der mir riet, nach draußen zu gehen, wenn ich wachsen möchte. Nun, Letzteres habe ich wohl nicht konsequent genug praktiziert. Betrachtet man die Zentimeterzuwächse der Pflanzen als Segen, dann hatte meine Omi wieder einmal recht. Jetzt, nachdem es wärmer geworden ist und ein angenehmer Regenschauer dem vorherigen folgt, könnte ein kleiner Mensch, hätte er das Ohr dafür, vermutlich sogar das Gras wachsen hören.

Ob frisch getopfte Kräuter, altehrwürdige Bäume, Stauden oder Sträucher, alles kleidet sich in seinem schönsten Grün. Für die Nuancen, zitronig, bläulich, smaragdfarben ... fehlen mir die Wörter. Meine Sprache ist zu klein. Welch ein Reichtum an Tönen und Stimmen ... eine Symphonie, eine Oper, ein alter gregorianischer Choral, ein irisches Volkslied vielleicht? 

Die Rodgersia am Gartenteich hat ihre Blätter wie Schirme geöffnet, die weißbunte Kriechspindel treibt aus und unter dem Kirschenbaum wachsen die Farne längst schon dem Bärlauch über den Kopf.

Zeit, das letzte Birkenreisig zu verarbeiten und ein paar Zweige vom Schnittgut auch. In Anlehnung an die sich aufrollenden Farnwedel sind Pflanzstäbe entstanden. Einfach, schnell und unkompliziert.

Eine dicke Entschuldigung: Es fehlen die Bilder vom Making off, aber dieses DIY ist so einfach, dass eine Erklärung reicht. Ihr nehmt einen Stab oder einen geraden Ast und bündelt etwas Reisig drum herum. Dann wickelt ihr das Reisig - es lassen sich auch dünnere Zweige verarbeiten, mit Blumendraht fest. Gearbeitet wird von unten nach oben. Ihr könnt jederzeit noch ein paar Zweige dazu stecken, wenn ihr oben angelangt seid, wickelt ihr die Biegung. Das wars.

Meine Nachbarin hat ihren alten Nussbaum schneiden lassen. Aus dem alten Zausel wurde ein stattlicher Herr und aus ein paar seiner Zweige ein großer Kranz, der gut vier Kilo wiegt. Ein stabiler selbstgemachter Strohrömer dient als Basis. 

Wenn dann am späten Nachmittag die Sonne durch die Wolken bricht, wirkt der Garten, als käme er frisch aus der Dusche. Es duftet nach nasser Erde, nach jungem Grün und nach Moos. Bestimmt könnt ihr euch noch an die Ziegelformen erinnern, die ich im Februar gebaut habe. Sie waren, so habe ich euch erzählt, für die Fensterbänke am Wirtschaftsgebäude bestimmt. Da dieser Bereich vom Kirschenbaum beschattet wird, wurden als Bepflanzung Zwergfunkien gewählt.

Und nun, ihr Lieben und Wunderbaren, darf ich mit euch eine große Freude teilen. Ich habe bei der lieben Heidi von Heidis grüne Ecke wunderbare Sämereien gewonnen. Gestern ist die Post angekommen, liebevolle selbstgemachte Samentütchen mit Akeleien, Rittersporn, Hasenglöckchen und vielem mehr. Vielen Dank liebe Heidi, das ist wirklich eine große Freude und so eine zauberhafte Idee. Nun wird mein Garten um ein paar Schönheiten reicher werden - falls ich beachte, was du in deinen Posts über die Aufzucht erzählst. :). 

Und jetzt, nichts wie hinaus in den Garten, den Wald, den Park, auf die Felder ... so ein wundervolles unschuldiges Grün gibt es nicht alle Tage ... und leider auch nicht mehr lange. Genießt es!!!!

Carpe diem!

Lasst euch drücken und herzen und nehmt einen kleinen Blumengruß mit. Die Kombination Flieder, Farne und Bärlauchblüten hatte ich auch noch nie. 

Tante Mali